Weitere Kapitel des Growguides


Guerilla Anbau - Der perfekte Guide

Mit Guerilla Anbau von Cannabis beschreibt man die Kultivierung im Freien, an versteckten Plätzen die jedem zugänglich sind, wo aber hoffentlich nur wenige Leute hinkommen. Viele Grower greifen zu dieser Methode wenn ihnen der Anbau zu Hause zu riskant odereinfach nicht möglich ist.

Allerdings bietet diese Art des Anbaus ihre ganz eigenen Gefahren und Herausforderungen auf die wir im folgenden Guide im Detail eingehen möchten.

Auswahl der richtigen Hanfsorte

Für einen erfolgreichen Guerilla Anbau sollten spezielle Hanfsorten gewählt werden, die die folgenden Eigenschaften in sich vereinen oder zumindest einige davon haben:

  • Unempfindlich gegenüber kurzen Kälteperioden.

Da es nachts und auch an manchen Tagen mal etwas kühler werden kann, sollten die Hanfpflanzen diese Temperaturschwankungen ertragen können ohne einzugehen.

  • Schimmelresistent

Seine Kultur kann man im Freien kaum vor Schädlingen und Schimmel schützen. Somit ist es besonders wichtig, dass die angebaute Hanfsorte eine natürliche Resistenz gegenüber diesen Beeinträchtigungen hat.

  • Kurze Blütephase

Da die Gefahr der Entdeckung permanent gegeben ist, sollten Sorten mit einer sehr kurzen Blütezeit gepflanzt werden. Außerdem empfiehlt es sich Sorten anzubauen die sehr früh blühen. Dies ist besonders dann wichtig wenn man in Feldern anbaut denn muss man ernten bevor der Bauer das Feld abmäht!

  • Selbstblühend

Es empfiehlt sich beim Guerilla Anbau auf Autoflowering Seeds zu setzen da diese automatisch circa 4 Wochen nach der Keimung die Blütephase einläuten. Bei normalen Hanfsorten muss allerdings darauf gewartet werden bis die Tage kürzer werden, was zu einem echten Problem werden kann.

Die folgenden Sorten sind eine kleine Auswahl von Hanfsamen die sich sehr gut für die Guerilla Anbau eigenen:

Natürlich gibt es noch viele andere Sorten die sich ebenfalls für den Outdoor Anbau eignen.


Kriterien für die Auswahl des Anbauplatzes

Der nächste sehr wichtige Schritt ist die Auswahl des richtigen Anbauplatzes. Es gibt ein paar entscheidende Punkte die dabei berücksichtigt werden sollten:


Der Ort muss einsam sein

Nichts ist schlimmer als die Ernte an neugierige Mitmenschen zu verlieren. Daher sollte der Anbauplatz möglichst fern von hoch frequentierten Stellen liegen.

Ein Anzeichen das die Stelle unsicher sein könnte sind Müll und Fußspuren in der Umgebung. Ist eines dieser beiden Anzeichen in der Nähe eures Grow Platzes zu finden ist dieser auf keinen Fall sicher denn ihr müsst davon ausgehen, dass die Stelle von Personen hin und wieder aufgesucht wird.

Tipp: Der Platz eurer Wahl sollte auch möglichst weit weg von Hochsitzen sein! Ist ein Hochsitz in der Nähe ist der Platz zum einen gut von dort einsehbar und zweitens (und das ist noch entscheidender) müsst ihr davon ausgehen, dass oft ein Förster in der Nähe ist dem euer Treiben auffallen könnte. Am besten macht ihr euch ein Bild davon wie viele Hochsitze es in der Umgebung gibt und wo diese stehen. Ihr sucht euch dann eine Stelle aus die Maximal von allen Hochsitzen entfernt ist und nicht auf einer klaren Verbindungslinie zwischen zwei Hochsitzen liegt, da ihr davon ausgehen müsst, dass der Förster zwischen den Hochsitzen seine Laufroute hat!


Darf nicht von weitem einsehbar sein

Auch wenn ein Ort einsam erscheint sollte dringend darauf geachtet werden das der Anbauplatz nicht von außen einsehbar ist. Dies kann durch weiter entfernte Aussichtplattformen, Hochsitze, Brücken oder andere Gebäude oder Masten der Fall sein.


Die Hanfpflanzen muss mit der Umgebung verschmelzen

Inzwischen wird sogar mit Hubschraubern nach Plantagen gesucht. Was vom Boden also absolut sicher erscheint wirkt aus der Luft wie ein Signalfeuer! Daher sollten unter diesem Gesichtspunkt zwei Dinge beachtet werden:

  • Die Hanfpflanzen sollten mit ihrer Umgebung verschmelzen. Das Bedeutet, dass die umherstehenden Sträucher und Büsche (im Optimalfall sind dort welche) sich von der Farbe und Form nur wenig von den späteren Hanfpflanzen unterscheiden sollten.
  • Der Anbauplatz sollte niemals zu groß sein. Statt eine Fläche mit vielen dutzend Pflanzen zu pflegen, sollte die Kultur auf mehrere Standorte verteilt werden. 3 Pflanzen fallen nicht auf, 30 sind jedoch wie ein Schuss aus einer Leuchtpistole!


Zugang zu Wasser

Cannabis Pflanzen müssen sehr viel gegossen werden was beim Guerilla Anbau oft ein Problem darstellt. Denn wie soll man viele Liter Wasser unauffällig durch das Unterholz tragen? Daher bietet es sich an seinen Anbauplatz so zu wählen, dass ein See, Teich oder Bach in der Nähe ist.


Ausreichend Sonnenlicht

Der Anbauplatz sollte optimal zur Sonne liegen damit die Cannabis Pflanzen möglichst viel Licht bekommen und die Ausbeute entsprechend hoch ist.

Ist der Platz der Wahl also ein Waldrand, dann sollte es die Sonnenseite des Waldes sein! Es gilt also zu prüfen wo die Sonne auf- und untergeht. Gleiches Vorgehen gilt bei Feldern, Hängen, Bergen oder anderen Gebieten wo Licht und Schatten eine Rolle spielen.

Tipp: Es empfiehlt sich allerdings nicht in die Natur einzugreifen um die Sonneneinstrahlung zu erhöhen! Werden Büsche beschnitten oder Äste von Bäumen entfernt könnte das Menschen auf den Anbauplatz aufmerksam machen!


Der Boden muss gut sein

Um den Pflanzen ein optimales Wachstum zu ermöglichen ist neben Wasser und Licht auch die Bodenbeschaffenheit ein wichtiger Faktor. Zu lehmige Böden sollten nicht gewählt werden da sie das Wasser nicht halten können. Ebenfalls sind sandige Böden zu vermeiden. Am besten sind Böden mit fester, dunkler Erde da dieser Grund viele Nährstoffe enthält und den Hanfpflanzen ausreichend halt bietet.

Tipp:

Brennnesseln sind ein Hinweis für guten Boden. Sie brauchen vergleichbare Bodenverhältnisse wie die Hanfpflanze. Außerdem tarnen sie die Stecklinge zunächst hervorragend da sie eine identische Färbung haben.


Nicht zu Windgeschützt

Da im Freuen die Pflanzen nur stiefmütterlich gepflegt werden können müssen die Grundverhältnisse von Beginn an stimmen. So sollte der Anbauplatz beim Guerilla Grow nicht zu windgeschützt sein. Ein leichter Wind von Zeit zu Zeit ist wichtig damit sich kein Schimmel bilden kann.


Vorbereitungdes Anbauortes

Zunächst sollte der Pflanzort leicht umgegraben werden um das Erdreich aufzulockern. Auf diesem Weg kann man auch direkt Steine oder größere Holzstücke entfernen, so dass am Ende eine schöne Erdfläche entsteht. Dann wird ein Loch ausgehoben und mit Pflanzenerde und ein wenige Dünger angereichert. Außerdem können hier Polymerkristalle die besonders gut Wasserspeichern eingemischt werden. Das Loch sollte mindestens 30x30cm groß sein damit die Pflanzen auch genug Platz zum Wachsen haben.


Schutz vor Wildtieren:

Falls die Lage es erlaubt können kleine Maschendrahtzäune um die Pflanzen gezogen werden, so dass sie vor Kaninchen oder anderen Tieren geschützt sind. Wichtig dabei ist, dass die Zäune mindestens 50cm tief eingegraben werden müssen damit sich die Tiere nicht darunter durchgraben können.

Gegen größere Tiere wie Wildschweine oder Rotwild hilft ein kleiner Elektrozaun der von einer Autobatterie gespeist werden kann.

Je mehr Aufwand man am Anbauort allerdings betreibt, desto größer ist die Gefahr der Entdeckung!


Vorbereitung der Jungpflanzen für die Auswilderung

Da die Keimlinge zu Beginn noch sehr empfindlich sind empfiehlt es sich, die Keimung und die erste Wachstumsphase in den eigenen Wänden stattfinden zu lassen. Ausgesetzt werden sollten die Pflanzen wenn sie eine gewissen Stabilität und Resistenz entwickelt haben. Ab einem Alter von 2-3 Wochen ist dies gegeben und sie können an den Pflanzort gebracht werden.

Der Transport kann unauffällig in einem Schuhkarton stattfinden da dieser leicht in einen Rucksack passt.


Bepflanzung des Anbauplatzes

Die noch kleinen Hanfpflanzen können jetzt in die vorher präparierten Löcher gesetzt werden. Ein erstes abduschen und gießen der Pflänzchen erleichtert ihnen das Ankommen in der neuen Umgebung.

Wie schon vorher angedeutet ist es sinnvoll einen kleinen Zaun gegen Nagetiere zu installieren da die Pflanzen zu Beginn doch sehr anfällig gegen diese Angriffe sind.


Pflege

Viel Pflege kann man den Hanfpflanzen beim Guerilla Anbau leider nicht zukommen lassen, Es sollte lediglich darauf geachtet werden das die Pflanzen währen d längerer Trockenzeiten ausreichend gegossen werden.

Außerdem sollten die Pflanzen auf Schädlinge kontrolliert werden. Stellt sich heraus das eine Pflanze betroffen ist sollten Gegenmaßnahmen getroffen oder im Schlimmsten Fall die befallene Pflanze aus der Kultur entfernt werden, so dass der Befall nicht auf andere Hanfpflanzen übergreifen kann.


Erntezeitpunkt

Auch wenn man vorher alles richtig gemacht hat, verpassen viele Grower den perfekten Erntezeitpunkt. Man sollte also grundsätzlich wissen, dass die Pflanzen nicht zu früh geerntet werden sollten, sie zum Ende der Blütephase allerdings sehr anfällig gegen Schimmel werden und nach der Blüte sterben – folglich darf man also auch nicht den Erntezeitpunkt verpassen.

Doch wie erkenne ich wann die Vollblüte abgeschlossen ist?

Um dies festzustellen gilt es sich die Kelche genau anzusehen, die in der finalen Phase anschwellen und verstärkt Harzdrüsen entwickeln. Im inneren dieser, sogenannten „Knospen“, wachsen kleine Haare (Trichome) die jetzt ihre Farbe verändern. Bei permanenter Beobachtung dieser Haare ist eine Veränderung von weiß zu dunkel zu erkennen, wobei dieses Farbverhältnis den Grad und die Wirkung des Highs bestimmt. Zum Ende ihrer Lebenszeit werden die Haare braun und die Pflanze beginnt zu sterben – hier ist eine Ernte schon fast zu spät!

Hinweis zur Färbung der Haare (Trichome):

  • Weiße Harre machen erzeugen ein mehr in den Kopf steigendes, anregendes High
  • Dunklere Trichome sind für das mehr betäubende High verantwortlich
  • Mischungen dieser beiden Effekte sind natürlich möglich, je nach Reifegrad der Cannabis Pflanze

Zum Schluss dieses Guerilla-Anbau-Guides möchten wir noch ein paar hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben, die leider immer wieder vergessen werden.


Tipps & Tricks

  • Verwischen der Spuren

Fußspuren sind verräterisch und können aufmerksame Wanderer oder Förster direkt zu eurem Anbauplatz führen. Versucht diese zu vermeiden oder im Notfall zu verwischen.

  • Keine Pfade anlegen

Es gibt nichts Schlimmeres als wenn sich durch die häufigen Besuche ein kleiner Weg direkt zu eurem Grow-Platz bildet. Wer auch immer do einen Weg kreuzt fühlt sich genötigt ihm zu folgen (Menschen sind eben neugierig und bequem). Also nähert euch vorsichtig und immer wieder von verschiedenen Richtungen eurem Platz, so dass bloß kein Weg entsteht!

  • Keinen Müll hinterlassen. Er ist immer auffällig und wird schnell wahrgenommen
  • Ausrede parat haben

Wenn ihr häufig in einem Gebiet seid kann dies auffällig sein. Daher solltet ihr immer begründen können warum ihr dort seid oder dorthin geht. Grunde können der Auslauf mit dem Hund, Naturfotografie, Wildtierbeobachtung, Angeln oder andere Hobbies sein. Führt auch entsprechendes Equipe mit euch um glaubwürdig zu sein. Nichts ist unglaubwürdiger als mit dem Hund Gassi zu gehen wenn man gar keinen Hund dabei hat!